Freitag, 26. Juni 2015

Ein Wickelthema

Hallo meine Lieben! 

Hoffentlich ist euch die Zeit seit meinem letzten Posting nicht zu lang geworden. ;) 

Seit es Matthias gibt habe ich häufig Gelegenheit gehabt, mich mit anderen Müttern zu unterhalten. 

Es gibt viele Themen, bei denen unsere Meinungen weit auseinander gehen, genauso wie wir uns einig sind. 

Ein Thema, bei dem ich absolut keine Ahnung habe, ist das Thema "Stoffwindeln". Deswegen habe meine Liebe Mit-MILF Svenja gebeten, euch und mir ein bisschen was davon zu erzählen. :) 

Viel Spaß beim lesen! 



Ich will kurz etwas zu unserer Geschichte schreiben, wie wir zu Stoffwindeln gekommen sind. :)
Es dauert etwas bis man sich eingelesen hat was welches Windelsystem ist und wie es funktioniert. Ich selber habe mich ja von einer Freundin "anstecken lassen" und die hat z.B. ein Windelsystem welches ich nicht so mag. Und ich war vorher auch so drauf "ach, wenn dir das liegt, übernehme ich das", aber das ist nicht gut. Am besten man probiert es selbst aus. Ob eine Windel richtig ist und ihren Zweck erfüllt, hängt meiner Meinung nach in erster Linie vom individuellen Körperbau des Kindes, der Pipi-Menge, und der allgemeinen Handhabung sowie der Einlagen ab.
Es gibt Internetshops die Wickelsysteme gegen eine Pfandgebühr ausleihen. Dann kann man die Systeme in Ruhe testen ob sie einem zusagen. 
Die Windeln die ich hier z.B. für meinen Sohn nutze, passen ihm hervorragend, meiner Nichte aber wiederum sehr schwer. Es hängt auch mit der Anatomie des Babys zusammen. Was bei dem einen Baby ausläuft, kann bei dem anderen dicht halten, weil zum Beispiel etwa die Beinbündchen nicht richtig abschließen oder mehr Saugkraft benötigt wird, etc. Trotz allem gilt:
 
Testen, testen testen und nicht gleich aufgeben. 

Es gibt eine Vielzahl an großartigen, gut ausgebildeten Stoffwindelberaterinnen die man gegen Bezahlung im Notfall zu Rate ziehen kann. Dies sollte vielleicht überlegt sein, da die Windeln in der Neuanschaffung relativ teuer sind, sich aber auf die lange Sicht bezahlt machen. ;)

Bei Facebook gibt es einige Gruppen zum Thema Stoffwindeln sowie auch Flohmärkte.
Ich lade euch hierzu gern in die Gruppen mal ein, bräuchte aber den Namen und dass ihr meine Kontaktanfragen annehmt. ;)
Dann gibt es eine Userin bei Youtube, die mir sehr sehr weiter geholfen hat. Sie macht wunderbare Videos und erklärt vieles zum Thema Stoffwickeln.
Sie hat eine Facebookseite und einen YouTube-Kanal, heißt "NewMamasWorld".

Ich selber benutze verschiedene Systeme.
- für den Tag sehr gerne die BumGenius 4.0 (Pocketwindeln) oder Capri-Überhosen von Blueberry mit Prefolds (Cosies) aus Baumwolle.
- Nachts benutze ich extra eine Nachtwindel (das würde gar nicht anders gehen, da Joel sehr viel trinkt) die ca. 12 Std. Durchhalten kann. Dafür nehme ich die Anavy Höschenwindel XL, die Petit Lulu Höschennachtwindel mit einer Thiersties Hanfeinlage Gr. 2 Da drüber benutzen wir eine Capri-Überhose von Blueberry oder Wollschlupf-Überhose.
• Ab und zu "booste" ich die Windeln (Pocketwindeln) mit folgenden Einlagen:
- Little Lamb Prefolds Gr. 3
- Little Lamb Einlagen Gr. 2 u. 3
- Thirsties Hanfeinlagen Gr. 2
- Cosies Prefolds Gr. 2.

Die BumGenius 4.0 Pockets sind meine absoluten Top Windeln am Tage. Wobei ich sagen muss, dass ich die mitgelieferten Mikrofaser-Einlagen nicht nutze. An die Haut meines Kindes kommen nur Naturfasern wie Bambus oder Hanf da diese die Feuchtigkeit besser von Babys Haut aufnehmen. Ist eine Mikrofaser-Einlage erstmal voll gesaugt, gibt sie die Flüssigkeit wieder ab wie ein Schwamm. Das passiert z.B. wenn sich das Baby hinsetzt. Bei Naturfasern passiert das nicht. Baumwolle saugt sehr gut, Bambus noch besser und etwas langsamer. Hanf am langsamsten und am meisten. Dabei ist zu beachten, dass man die Einlagen richtig in die Windel legt. Ganz unten z.B. Hanf, darauf Bambus. Bambus leitet quasi die Feuchtigkeit weiter in die Hanfeinlage. Oben drauf kann man bei sehr langen Wickelintervallen (z.B. unterwegs eine Baumwolleinlage legen. Hierzu reicht oft nur eine Mullwindel gefaltet rein, oder "mein Geheimtipp" einfach ein kleines Gästehandtuch falten und mit rein legen. ;)

Man kann echt viel variieren, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, wieviele und welche Einlagen und Prefolds man nehmen kann. Also nicht verunsichern lassen am Anfang mit der Masse an Informationen.
Ich wickel jetzt seit über einem Jahr mit Stoff und bin mittlerweile sehr gut informiert. :)
Ich würde gern mein Wissen irgendwann weiter geben und spiele schon lange mit dem Gedanken eine Ausbildung zur Stoffwindel - Beraterin zu machen...

Eine Bitte: Ich achte bei der Stoffwickelei penibelst darauf, dass ich "gute Stoffe" aus kontrolliert biologischen Anbau (kba) benutze und dass alles was an mein Kind kommt fair und unter guten Arbeitsbedingungen hergestellt wurde.
Es gibt Windeln, vor denen ich warne. Billig Produziert in China unter schlechten Arbeitsbedingungen. Ich habe sie selbst getestet und sie taugen absolut nichts!!!!! Sie halten nicht dicht, alles läuft aus. Ich kenne Eltern die Geld sparen wollten und sich für 3€ pro Windel gleich ein komplettes Set gekauft haben und dann total unglücklich waren und das gesamte "System Stoffwindeln" verteufelt haben.
Qualität kostet nun mal Geld. ;)
Bitte seid so lieb und nehmt euch das zu Herzen. Stoffwickeln kann toll sein und macht auch Spaß, aber nur mit guter qualitativer Ware. Und wir Mamas wollen nur das Beste für unsere Kleinen!

Es gibt noch viel mehr Varianten und Möglichkeiten ein Kind zu wickeln. Aber es würde jetzt hier den Rahmen sprengen all mein Wissen nieder zu schreiben. Ich habe eine große Neugier entwickelt, habe viele viele unterschiedliche Systeme und Möglichkeiten sowie Kombinationen an Einlagen ausprobiert die sich auch bei uns gut bewährt haben und die ich nutze. Oben habe ich aber unsere Top Systeme genannt.

Die Shops in denen wir kaufen findet ihr hier: 


Herzliche Grüße 
Svenja


Mittwoch, 17. Juni 2015

Impressionen einer Nacht

Es ist Nacht, es ist dunkel, ein bisschen kühl vielleicht. Eigentlich bin ich hundemüde, weil es ein anstrengender Tag war und ich am nächsten Morgen ja wieder früh raus muss um Matthias in den Kindergarten zu bringen. Trotzdem kann ich nicht richtig schlafen, werde immer wieder wach, sehe auf den Wecker. 
03:34 Uhr.
Mein Mann schläft neben mir den Schlaf der Gerechten, BabyJonas liegt in meinem Arm und im blauen Licht des Digitalweckers kann ich sehen, das er im Schlaf nuckelt. Alles ist friedlich, aber etwas fehlt. 
Wie aufs Stichwort kommt Matthias aus seinem Zimmer mit nackten Füßen in unser Schlafzimmer gewatschelt. "Mama, darf ich in dein Bett kommen?" Aber da ist er auch schon reingeklettert, kuschelt sich an mich und fragt nach seinem Nucki. 
Jetzt kann ich schlafen,...oder auch nicht...
04:02 Uhr. 
Der erste Tritt landet noch in meinen Rippen und ich drehe mich um, damit BabyJo nichts abbekommt. Der nächste Tritt findet sein ungewolltes Ziel in meinem Nacken. Ich schimpfe ein bisschen vor mich hin, während ich den Großen wieder in die Länge ziehe um ihn einigermaßen bequem zurück in die Mitte unseres Ehebetts zu legen. 

So und ähnlich geht es in der nächsten Stunde noch ein paar Mal, bis er endlich ruhig und tief schläft. 
Um 05:00 klingelt mein Wecker und schon beginnt BabyJo nach seinem ersten Frühstück zu meckern. 
Ich stille ihn, lege ihn in sein Bett und stehe auf.

So sind fast alle unsere Nächte. Ob Matthias tritt oder nicht kommt auf die Erlebnisse des Vortages an, aber in unser Bett kommt er jede Nacht. 

Manch einer mag das vielleicht nervig nennen, ich nenne das Familienbett.

Kinderlose oder noch-nicht-Eltern kennen das vielleicht anders: 
Am Ende eines langen Tages lümmelt man noch ein bisschen auf der Couch, sieht fern, geht irgendwann ins Bett und schläft, pflegt vorher vielleicht noch ein bisschen die Beziehung, irgendwie sowas....Das ist normal, oder auch gesund, niemals würde die Medizin auf die Idee kommen uns davon abzuraten. 
In einer Beziehung ist eben nicht nur man selbst wichtig, sondern immer auch der Partner. Die Nähe, das nicht alleine sein in der Nacht. Ich kenne nur wenige Menschen, die wirklich gut schlafen, wenn Sie mal eine Nacht (oder mehrere) ohne ihren Partner verbringen müssen. Ich selbst gehöre dazu, schlafe nur sehr schlecht wenn mein Mann nicht da ist.

Bekommt man dann Kinder sieht das ganze schon anders aus, wenn man nach Schulmedizin und Wissenschaft geht.

Es gibt so viele Regeln, wie und vor allem wo unsere Kinder schlafen sollen, dass besonders junge Erstlingsmütter schnell total verunsichert werden, zumindest ging es mir so.

Wo es vor Jahren noch okay war und sogar geraten wurde, das Kind auf den Bauch in sein Bett zu legen, ist das jetzt das absolut Falsche. Danach galt das gleiche für die Seitenlage. 
Plötzlicher Kindstod ist das große Risiko im ersten Lebensjahr, bei Jungs sogar etwa die ersten 18 Monate. 
Deswegen gelten die folgenden "Regeln", die auf jeder gut sortierten Babyinfoseite 
, -Broschüre, Postern, etc. zu finden sind: 
- kein Betthimmel, kein Nestchen am Kopfende
- keine Kuscheltiere/Spielzeuge im Bett
- das Kind nur in Rückenlage hinlegen 
- nach Möglichkeit wird unbedingt zum Schnuller geraten 
- das Baby nur im Schlafsack, niemals mit Decke hinlegen 

Zugegeben, das mit dem Spielzeug und dem Schlafsack macht Sinn. 
Betrachten wir mal den Rest: "kein Betthimmel/Nestchen", dann fällt ja eigentlich auch das Schlafen im Kinderwagen flach, denn da hat man ja im Prinzip Beides, oder? . "Nur in Rückenlage hinlegen",...schonmal versucht ein Kind mit Koliken zum schlafen auf den Rücken zu legen? Sobald das Herzchen seinen Kopf in Bauchlage heben und drehen kann, halte ich die Bauchlage sogar für sehr angebracht.  Und was ist eigentlich, wenn das Baby partout keinen Schnuller zum schlafen nehmen möchte? Wozu überhaupt der Rat zum Schlafschnuller auf einmal? 
Und mal ehrlich: plötzlicher Kindstot heißt nicht ohne Grund so. Soweit ich weiß, wissen die Ärzte selbst immer noch nicht, warum es überhaupt passiert, oder was der Grund dafür ist.

Wenn man über das Familienbett redet gibt es dann die Sprüche und Fragen, die so sicher kommen, wie das Amen in der Kirche: "Ist es nicht besser, wenn das Kind im eigenen Bett schläft? Das könnt ihr ihm nie wieder abgewöhnen.", "Ist das nicht zu gefährlich für das Kind?", "Ist das nicht unbequem für euch?" 
Die Antworten fallen unterschiedlich aus. 
Ja, es ist schwer das Kind vom eigenen Bett zu überzeugen, wenn es sich einmal ans Famileienbett  gewöhnt hat. Aber es ist mindestens genauso schwer sich selbst davon zu überzeugen, finde ich. Wenn nicht wenigstens einer meiner Söhne in der Nacht mit in unser Bett kommt ist das ein total unangenehm-ungewohntes Gefühl. 
Für Kinder ist das schlafen im Elternbett eigentlich nur dann wirklich gefährlich, wenn die Eltern rauchende, saufende Idioten sind, die auf nix außer sich selbst Rücksicht nehmen - und solche Leute sind generell gefährlich für die eigenen Kinder! Ich meine hier jetzt den Extremfall, also wirkliche Vollidioten. (Wer sich jetzt übrigens angesprochen fühlt, sollte sich vielleicht Gedanken machen). Außerdem liegt es doch eigentlich in unseren Genen, ist evolutionär bedingt, dass wir uns am sichersten fühlen, wenn unsere Familie auch nachts ganz nah bei uns ist, denn das gibt ein starkes Gefühl von Sicherheit. 
Und ob es unbequem ist? Das kommt drauf an. Eigentlich ist es eines der  schönsten Gefühle der Welt, wenn sich dein Kind nachts an dich Kuschelt und dich dabei aus versehen von deinem Kopfkissen verdrängt. Aber du weißt dann, dass es noch da ist, das es lebt und das es ihm gut geht. 

Ich kann nur für uns sprechen, aber das mit dem Familienbett ist das Beste, was uns mit unseren Jungs passieren konnte. Es gibt uns allen ein gutes und sicheres Gefühl. 
Ich für meinen Teil würde es nicht mehr anders wollen. ;)

Eure Gothmami